Unsere Schule in Vinaninkarea steht!

Andrea und Katrin waren im Oktober in Madagaskar und erlebten in Vinaninkarena einen grossartigen Schulstart. Gerne berichte ich euch, wie wir den Besuch der Schule erlebt haben.

Schulhausbau in Vinaninkarea

Am 5. Oktober 2014 war der Schulhausbau „Collège Aina“ fast abgeschlossen. Es fehlten noch ein paar Kleinigkeiten, die fertiggestellt werden mussten, doch die Schulzimmer waren eingerichtet und warteten auf die Kinder. Das Provisorium war gekündigt, die Gestelle und Kästen, die noch dort waren, wurden eine Woche später gezügelt.
Am 8. Oktober 2014 begann das Schuljahr 2014/2015. 320 Schüler und Schülerinnen hatten sich an unserer Schule eingeschrieben. Es war ein herrliches Treiben auf dem Schulhausplatz. Kinder, Mütter, Väter und Geschwister waren anwesend. Die Kleinsten waren meist sehr scheu, einige vergossen Tränen, da sie nicht wussten, was auf sie zukommt. Um 09.00 Uhr waren alle in ihrem Schulzimmer und es wurde gesungen, an die Tafel geschrieben und leise gearbeitet. Im Kindergarten weinten noch immer drei Kinder, als überall schon gearbeitet wurde. Wir entlasteten die Kindergärtnerin und nahmen 15 der 30 Kinder aus der Klasse. Gemeinsam weilten wir das erste Mal in der neu eingerichteten Bibliothek und schauten Bücher an. Es war schön zu sehen, wie sich bereits die Kleinsten in ein Buch vertiefen konnten.

Wir sind glücklich, aber auch stolz auf den guten Ruf unserer Schule "Aina" in Vinaninkarena. Wir haben die offiziellen Papiere und zehn gut ausgebildete Lehrer, welche die Kinder unterrichten. Fidelis, der Schuldirektor, koordinierte am Eröffnungstag alles bestens mit den Lehrpersonen und den Eltern. Voangy die Kassierin sass den ganzen Morgen im Büro und kassierte das erste Schulgeld von den Eltern ein.
Ein grosser Dank geht an dieser Stelle an alle Paten in der Schweiz, welche die Löhne der Lehrer bezahlen. Dank den Paten können die Kinder für wenig Geld pro Monat in die Schule gehen. Für viele Bauern sind 2.50 Fr. sehr viel Geld und oft bekommen wir das Geld erst, wenn geerntet und verkauft wurde. Das Schulgeld der Kinder weilt auf einem Konto und wird dann gebraucht, wenn ein spezieller Anlass ansteht oder Material für die Lehrer gebraucht wird.  Das restliche Geld wird angelegt und ist für Notfälle gedacht. Wir wollen diese Schule während 10 Jahren unterstützen und danach Bilanz ziehen. Ziel wäre es, dass sie selbsttragend geführt werden könnte.

Uns ist wichtig, dass die Kinder, trotz tiefem Schulgeld, einen guten und regelmässigen Unterricht geniessen können. Die Lehrer unterrichten nachhaltig und zukunftsorientiert. Der madagassische Frontalunterricht soll aufgelockert und Gruppenarbeit gefördert werden. Das madagassische System wollen wir nicht über den Haufen werfen, doch wir wollen unsere Erkenntnisse einbringen. Mit dem Bewusstsein von z.B. Abfalltrennung und der Einführung der Bibliothek und Ludothek haben wir einen ersten Schritt getan. Die Lehrer sind sehr interessiert an den Spielen und den Büchern. Mit Freude nahmen sie an unserem Spieleworkshop teil.

Ein Dankeschön an euch alle! Wir haben so viel Dankbarkeit, Engagement und Freude erlebt, die durch eure grosszügigen Spenden ermöglicht wurden!
Wir freuen uns auf die Weiterarbeit in Madagaskar. Wir werden unsere Schule die nächsten zehn Jahre tatkräftig unterstützen und nehmen weitere Projekte in Angriff.  Eure Spenden setzen wir weiterhin zu 100% für die bedürftigen Menschen ein.

Wir suchen noch drei Lehrerpaten, welche uns 1'200.- pro Jahr zahlen. Die Lehrer bekommen 100.- pro Monat.

Lieber Gruss
Carole, Rita, Andrea und Katrin

Bilder vom Schulhausbau