Madagaskar: Politisches Porträt

Madagaskar wurde 1960 von Frankreich unabhängig. Die Staatsform orientiert sich am Modell des französischen Zentralstaats. Das Land zählt etwa 28,9 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern.

Im November 2023 wurde Andry Rajoelina für eine zweite Amtszeit in das Amt des Staatspräsidenten gewählt. Die Präsidentschaftswahlen hatten über Monate die Innenpolitik bestimmt und für Unruhen im Land gesorgt.

Die große Mehrheit der Bevölkerung lebt in Armut. Schwierige Arbeitsbedingungen und ein hohes Bevölkerungswachstum sind große Herausforderungen. Im Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International liegt Madagaskar auf Platz 142 von 180.

Madagaskar ist von großer Bedeutung für die globale Biodiversität und gilt gleichzeitig als besonders vulnerabel gegenüber dem Klimawandel. Wiederkehrende Dürren führen im Süden zu Ernährungsunsicherheit und Migration, während die Ostküste wiederholt von verheerenden Wirbelstürmen getroffen wird.

Hunger, Armut und Naturkatastrophen

Madagaskar besitzt eine Fläche, die annähernd so groß ist wie Deutschland und Polen zusammen. Rund 30,3 Millionen Einwohner*innen bewohnen den tropischen Inselstaat, die Mehrheit davon leidet unter Armut und Hunger. Das Land hat mit einem WHI-Wert von 41,0 den zweithöchsten Wert im Welthunger-Index 2023. Die Ernährungsunsicherheit des Landes wird durch eine mehrjährige Dürre verschärft, die eine Folge des weltweiten Klimawandels ist und die Gebiete im Süden des Landes 2021 an den Rand einer Hungersnot trieb. Madagaskars Wirtschaft, die nach einer politischen Krise stark geschrumpft ist, beruht primär auf Landwirtschaft (Export von Vanille) und in geringerem Maße auf Tourismus – die Insel ist weltweit für ihre außerordentliche Biodiversität bekannt. Daher ist die Existenzgrundlage der meisten Madagass*innen stark von den Auswirkungen des Klimawandels bedroht.

Zyklon

Durch den Zyklon "Gamane" sind am 27. 3. 2024 in dem Inselstaat Madagaskar mehrere Menschen ums Leben gekommen. Ganze Orte standen zeitweise unter Wasser. Wie hoch die Schäden sind, ist noch nicht klar.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde ist Zyklon "Gamane" über Madagaskar gezogen. Dabei sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Der Tropensturm hatte den Inselstaat vor der Südostküste Afrikas nach einer unerwarteten Kursänderung gestern getroffen.

Wie der nationale Katastrophenschutz mitteilte, seien sechs der bisher gemeldeten Opfer ertrunken, fünf weitere von umstürzenden Bäumen oder beim Einsturz von Häusern getötet worden. Ganze Dörfer wurden zeitweise unter Wasser gesetzt. Insgesamt seien etwa 7.000 Menschen von den Folgen des Sturms betroffen.

 

Teilweise ganze Ortschaften von Außenwelt isoliert

"Gamane" hatte am Mittwochmorgen den Norden der Insel getroffen - auch mit starken Niederschlägen. Viele Ortschaften sind nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde vom Rest des Landes abgeschnitten und daher für Rettungskräfte nur schwer zu erreichen. Das Ausmaß der Schäden sei deshalb noch nicht absehbar.

Der Leiter der Behörde, Elack Andriakaja, erklärte, dass der Sturm nur langsam abziehe. Für die Bevölkerung könne es "schwerwiegende Folgen" haben, wenn der Sturm länger auf einer Position verharrt. Zerstörungen der "gesamten Infrastruktur" sowie "erhebliche Überschwemmungen" seien die Folge.

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